Die Kultur
Samulnori ist weit mehr als nur Musik – es ist ein kulturelles Ausdrucksmittel, das tief in der koreanischen Gesellschaft verankert ist. Ursprünglich Teil von Ritualen, Festen und gemeinschaftlichen Feierlichkeiten, spiegeln die Rhythmen von Samulnori die Verbindung des Menschen mit Natur, Gesellschaft und Spiritualität wider.
- boltDer Kkwaenggwari, mit seinem scharfen, durchdringenden Klang, repräsentiert den Donner.
- airDer Jing, dessen tiefe, langgezogene Töne an den Wind erinnern, stehen für diesen.
- water_dropDie Janggu, mit ihren dynamischen, abwechslungsreichen Rhythmen, symbolisiert den Regen.
- cloudDie Buk, deren tiefe, voluminöse Klänge an die schweren Wolken denken lassen, steht für die Wolken.
Das Zusammenspiel dieser Instrumente schafft ein Klangbild, das im wahrsten Sinne des Wortes Naturgewalten musikalisch nachzeichnet. In der traditionellen Aufführung ist auch die visuelle Komponente wichtig: Tänze, schnelle Bewegungen und kunstvolle Kostüme unterstreichen die Lebendigkeit der Performance.
Samulnori ist zudem Ausdruck von Gemeinschaft und Harmonie. In einer Aufführung hören die Musiker intensiv aufeinander, reagieren flexibel und schaffen gemeinsam ein pulsierendes Klanggeflecht. Diese kollektive Energie steht im Einklang mit der Philosophie vieler asiatischer Kulturen, in denen das „Wir‟ über dem „Ich‟ steht.
Im modernen Kontext ist Samulnori längst nicht mehr auf festliche Anlässe beschränkt. Es wird an Universitäten gelehrt, in professionellen Ensembles auf der ganzen Welt gespielt und sogar als Meditationstechnik oder Therapieform eingesetzt. Es bleibt ein lebendiges Kulturerbe, das Tradition bewahrt und zugleich offen für neue Einflüsse bleibt.